westl. Eßweiler (Nahe-Bergland/Rheinland-Pfalz)
aufgelassener Diorit-Steinbruch

Friedrich Koch, Neunkirchen (Saarland) entdeckte hier 1999 eine große "Tarantel" und brachte mir schließlich im Herbst 2000 ein Männchen, um es bestimmen zu lassen. Es handelte sich um Alopecosa fabrilis, die ich im gleichen Jahr auch an der Nahe bei Schloßböckelheim (31 km Luftlinie entfernt) gefunden hatte (STAUDT 2001).

Die Individuendichte im Steinbruch scheint recht gering zu sein (ca. 1 Ex/Ar). Tagsüber halten sich die Tiere in lockeren Gespinsten unter Steinen (ähnlich den Trochosa-Arten) auf.
Wir konnten zweimal beobachten, wie ein Weibchen einen gleichgroßen toten Artgenossen wegtrug. Ob dies das auffällige Fehlen weiterer Lycosiden im Steinbruch, mit Ausnahme von Aulonia albimana, die versteckt zwischen den Steinen lebt, zu erklären vermag?
Die Sohle des Steinbruchs ist bedeckt mit feinem Gesteinsgrus und wie erwartet Lebensraum unzähliger Talavera petrensis. Unter den zahlreichen Tierchen, die ich eingesammelt habe, war auch ein Weibchen der seltenen Springspinne Chalcocirtus infimus.

Weitere erwähnenswerte Arten:
Hypsosinga albovittata, Steatoda albomaculata, Phaeocedus braccatus und natürlich wie überall in den Westlichen Mittelgebirgen wo steiniger Untergrund vorherrscht: Titanoeca quadriguttata.

(A. Staudt/F. Koch, 14.06.2001)